Exkursion Eifel

 

 

 

Teilnehmer: Hans Günter, Hannelore, Annette, Thomas, Gerd, Helga, Jürgen

Exkursionsführer: Herr Stark

 

 

Am 03.04.2011 trafen wir uns, wie für diesen Tag vereinbart, an der Tankstelle in Kempernich. Durch einen Fehler in der Zeitabsprache kam unser Exkursionsführer eine halbe Stunde später. Nach einer kurzen Information über den Verlauf des Tages und dem Hinweis, dass darauf zu achten ist, dass währen des Besuches der Fundstellen die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden müssen, fuhren wir dann im Konvoi von mehreren Autos los. Wir kamen nach etwa 1 Stunde und 80 km Fahrt an unserer ersten Fundstelle, dem Tagebau Griesberg, ca. 1 km südlich von Kommern an. Aber bevor wir mit dem Suchen beginnen konnten, mussten wir gut geschätzte 800 m laufen, um dann in einer Art Hindernislauf über Stock und Stein, abgebrochenen Ästen und rutschigen nassen Blättern runter zur Fundstelle zu gelangen.

 

Herr Stark informierte uns, dass man hier Azurit- Kugeln, Malachit und Cerussit XX finden kann. Er machte uns auf einen Felsen aufmerksam, der wie ein Elefantenkopf aussah. Nach genauen Hinschauen und mit etwas Fantasie konnte man wirklich einen Elefantenkopf erkennen. Nach dieser Einführung verteilte sich die Gruppe in dem kleinen Gelände und jeder ging für sich auf die Suche. Herr Stark kümmerte sich auch sehr gut um Anfänger in der Gruppe und erklärte besonders mir, wo ich was finden könnte. Dabei zeigte er mir verschiedene Azurite, dafür möchte ich mich noch einmal bedanken.

 

Die heilige Barbara und sämtliche Schutzengel waren an diesem Tag bei uns und wir wollen Ihr dafür danken.

 

Wir waren alle am und um den Berg verteilt und waren mit Suchen oder Sortieren unserer Fundsachen beschäftigt als wir plötzlich einen Schrei hörten. Wir schauten in Richtung des Schreies und uns blieb die Luft weg. Wir sahen wie Helga stürzte, sich mehrmals überschlug und erst an einem Felsen stoppte. Starr vor Schreck blieben wir alle erst einmal stehen, nach ein paar Sekunden rannten wir an die Unfallstelle und schauten nach ihr Gott sei Dank (bzw. Dank der heiligen Barbara) war ihr außer eine paar Prellungen und einem großen Schrecken nichts passiert.

 

Kurz darauf verließen wir diese Fundstelle machten uns auf zur nächsten und zwar nach Kalenberg zur Grube Westschacht. Dort angekommen erzählte uns der Exkursionsleiter, dass wir an der einen Stelle Blei und Hemimorphit und an zwei anderen Stellen Hämatit XX, Blei-Würfel, Pyromorphit XX finden können.

Für die Hemimorphite mussten wir mit schwerem Werkzeug arbeiten, aber der Aufwand und die Mühe haben sich gelohnt. Zu bemerken ist, dass man für diese weitläufige Fundstelle sehr viel Zeit einplanen sollte. Man kann hier gut und gerne mehrere Stunden mit Suchen verbringen.

Leider begann es so gegen 13:30 Uhr sehr stark zu regnen an und wir brachen die Exkursion für diesen Tag ab. Herr Stark bot uns bei der Verabschiedung an, daß wir jeder Zeit wieder kommen können, nur das wir dann direkt zur Grube Westschacht gehen sollten.

 

geschrieben von Annette Stapf

 

 

 

 

Exkursion nach Oberscheld und Oberroßbach, Bezirk Dillenburg, Hessen

 

von Peter Kohorst

 

1. Etappenziel: “Fundstelle Diabas-Steinbruch Oberscheld“ ..

 

 

Bei idealem Exkursionswetter mit "reichlich" Sonne und wenig Bewölkung trafen wir uns am Samstag, den 21.05.2011 gegen 9.00Uhr im Eingangsbereich des Diabas- Steinbruchs der Firma Herhof bei Oberscheld ( Richtung Wetzlar - Herborn ).

 

Die bei den Parkplätzen erfolgte morgendliche Begrüßung durch den sympathischen Exkursionsleiter Herrn Paul Djalek von der VFMG Bezirksgruppe Herborn sowie die gute Laune aller Teilnehmer ließ dann auch schnell Hoffnung auf einen gelungenen Exkursionstag aufkommen. Nachdem jeder der insgesamt 7 Teilnehmer seinen “endgültigen“ Parkplatz gefunden und die Haftungserklärung unterschrieben hatte, ging es auch schon los in Richtung Fundstelle zu den bereits in dem zuvor an alle verteilten Exkursionsplan aufgeführten Mineralien.

 

Kurz nach einer informativen Einführung durch Herrn Djalek, unter anderem zur Historie des Steinbruchs, “wechselten“ wir auch schon zügig von der Theorie in die Praxis. So fanden schließlich alle Teilnehmer im Zeitraum von rd. 2 Stunden an verschiedenen Stellen auf der durchgehend schattigen Seite der obersten Sohle des Steinbruchs die meisten der erhofften Minerale. Vorwiegend in Klüften und Gesteinshohlräumen des zu den Ergussgesteinen (Vulkanite) zählenden Diabas, fanden wir - nach und nach - ansprechende skalenoeder-förmige, kuglige oder auch anders geformte Calcit-Kristalle von Millimeter- bis Zentimeter-Größen. Während der gesamten Kletterei und Sucherei zwischen z.T. auch “beeindruckend großen“ Diabas-Brocken ließen sich auch einige interessant miteinander verwachsene Calcit-Kristalle, z.T. auch “mantarochen-förmige“ Zwillinge finden. Alle unsere Eigenfunde wurden entweder mittels schwerem und/oder leichtem Werkzeug (Hammer, Fäustel, Meißel etc.) “hart erarbeitet“ oder auch einfach “nur als Lesefunde“ aufgesammelt.

Darüber hinaus fand sich in einigen, insbesondere von Hans-Günter Waas fleißig bearbeiteten Steinbruchwänden zunächst von mir für Feldspat gehaltener rosafarbener Baryt in taflig-plattigen Aggregaten. Feldspat wird aber von dieser Fundstelle nicht als Mineral aufgeführt. Auch fanden wir gleich anfangs kuglig erscheinende; später auch teils wohlgeformte Chalkopyrit-Kriställchen (Kupferkies) sowie Lesefunde mit überwiegend massivem gras- bis dunkler grünem Epidot, z.T. auch in winzigen Kristallen. Außerdem konnten wir farblose spitz zu laufende Aragonit-Kristalle bis fast Zentimeter-Größe, graugrünen bis dunkelgrünen Chlorit, roten Hämatit, gelblich-bräunlichen Limonit sowie Quarz auffinden. Zusätzlich fanden sich jede Menge Diabas-Brocken mit “bunten“ und “durch die Fingernagel-Ritzprobe nachgewiesenen“ offensichtlichen Mineral-Gemengen aus vermutlich mehr oder weniger Nontronit + Saponit + Talk + teils div. Amphibole. Letztgenannte Silikatmineral-Gruppe ist dort insbesondere an braunschwarzen bis grauschwarzen “strahligen“ Partien erkennbar. Dies wurde jedoch noch nicht analytisch untersucht und bestätigt.

 

 

2. Etappenziel: “Fundstelle Goldbach bei Oberroßbach“ ..

 

Gegen 12.00 Uhr verließen wir dann, Herrn Djalek folgend, den Steinbruch um die ausgedehnte Halde der ehem. Grube Goldbach, ca. 1 km NO Oberroßbach, ebenfalls im Bezirk Dillenburg, aufzusuchen. Ca. 20 Minuten später dort angekommen, erhielt jeder von uns, nebst einer weiteren Kurz-Einführung unseres Exkursionsleiters, einen kopierten Zeitungsartikel zur abwechslungsreichen Bergbau-Geschichte der Grube Goldbach bei Oberroßbach im Langenbachtal, 8km NW Dillenburg.

 

Anschließend suchten wir alle die Halde gründlich nach Kristall-Stüfchen mit den dort vorkommenden Blei-Kupfer-Vererzungen ab. Der Erfolg blieb nicht lange aus! Zu den am häufigsten vorgefundenen farbenfreudigen Mineralien aus der Oxidationszone zählen Malachit in blass grünen bis intensiv grünen, teils nadlig-strahligen, teils kuglig-nierigen aber auch derben Kristallaggregaten sowie Quarz-Kriställchen. Auch konnten einige Funde von Linarit, Cerussit und Cuprit, z.T. auch in winzigen Kristallen gemacht werden. Eine endgültige “Bestätigung“ hierzu erlangte man dann z.T. erst nach späterer Sicht unter dem Mikroskop.

 

Hinweis: Möglicherweise sind auch einige der grünen nadligen Kristallbüschel als das Kupfersulfat Brochantit anzusprechen, insbesondere auch in Paragenese mit dem blauen Kupfersulfat Linarit viel wahrscheinlicher. Es vermag die Entscheidung jedes einzelnen Teilnehmers zu sein, durch HCL-Test (d.h. mit verdünnter Salzsäure) den ein- oder anderen vermeintlichen Brochantit bestätigen oder aber durch Aufbrausen unter HCL das z.T. sehr ähnlich aussehende grüne Kupfercarbonat Malachit nachweisen zu wollen.

 

Einige der aufgesammelten Belege zeigen schwarze “kreisförmige“ Aggregate, die vermutlich entweder die Kupferoxide Tenorit (nicht in Liste enthalten) oder Delafossit (in Liste enthalten) darstellen. Auch hierzu müsste man erst Röntgenanalysen durchführen um absolute Gewissheit zu erlangen.

 

Bei einigen der gefundenen Belege mit braunen “fächerartigen“ und kuglig-sphärolithischen Aggregaten handelt es sich aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Goethit. Schließlich sollten noch dunkelgraue derbe Überzüge auf den Haldenfunden nicht unerwähnt bleiben. Bei diesen Exemplaren handelt es sich offenbar um das Arsen-Fahlerz Tennantit, das ebenfalls in der Mineralien-Liste aufgeführt ist. Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass auf der Halde neben den von mir erwähnten Mineral-Funden von einigen der Exkursionsteilnehmer auch noch Funde von weiteren Mineralien aus der Liste (z.B. Lepidokrokit) oder auch “außerhalb“ der Liste gemacht wurden.

 

Gegen 14.30 Uhr verließen wir dann, nach allgemeiner Verabschiedung und Danksagung an unseren Exkursionsleiter, auch das Exkursionsziel Nr. 2 in Richtung Heimat.

Fazit: Eine rundum gelungene Exkursion!

 

 

Wie kommen Basalt und Tuff in Korallenkalk ?

 

Am Samstag, 02.Juli 2011, trafen sich Frau Dr. Mayen und die Herren Hans Günter Waas, Jürgen Erzig, Dieter Maxeiner, Thorsten Baumgart sowie Florian und Harald Jeremi um 10.00 Uhr am Parkplatz des Museums in Erdbach, um von dort aus die diversen Erscheinungen der „Erdbacher Kalke“ zu untersuchen. Unter der Führung von Dr. Erhard Reitz bestaunte man zunächst Diabas-Kugeln, die auf einen untermeerischen Vulkanausbruch hinweisen und heute mit der „Pillow- Lava“ vergleichbar sind. Ein paar hundert Meter weiter existiert ein Vorkommen aus Tonstein und Silt, das nach seiner Entstehung durch den späteren Vulkanismus „in die Zange genommen wurde“ und Spuren von Streß aufwies. So waren die Tonsteinlagen in alle Richtungen verbogen und der Silt lag in Einzelblöcken mittendrin. Immerhin führten diese Schichten in höheren Lagen Fossilien, nach denen wir auch ausgiebig suchten. Bei den Erdbacher Kalken handelt es sich um ein Korallenriff, das das Schicksal einer tropischen Lagune erlitt. So tauchte der Vulkan unter und das Riff blieb als Zeuge dieses Vorgangs zurück. Diesen Zusammenhang konnten wir im aktuellen Steinbruch gut erkennen, man sah vom Rand aus, aber auch viele „Schlotten“ zwischen den einzelnen Sohlen, die durch Erde und Lehm verfüllt und somit deutlich sichtbar waren. Wieviele Höhlen durch den Betrieb des Steinbruchs bereits verschwunden waren, lässt sich deshalb nur erahnen und momentan wird bereits die unterste Sohle wegen drohenden Karstwasser-Einbruchs verfüllt. Nach diesen Kalken wurde eine Zeitstufe benannt, das „Erdbachium“, das heute aber anders bezeichnet wird.

 

Wir wanderten nun bergauf zu 2 weiteren Karsthöhlen, die sich „Große und Kleine Steinkammer“ nennen. In beiden kann man herumklettern und fördert von Kupferkies überzogene Kalksteine zutage, die sich im Zuge der fortschreitenden Verkarstung aus den höheren Schichten lösen und bei Regen in die Höhlen gespült werden. Das dies ein Spaß für Kinder ist, zeigte unser jüngstes Mitglied Florian Jeremi, indem er seine Hosentaschen damit voll stopfte, für seine ganzen Freunde. Danach gelangten wir zusammen an das obere Ende der „Gasseschlucht“, die als Trockental den Verlauf des Erdbachs oberirdisch anzeigt. Wir folgten der Schlucht, die sich nach kurzer Wegstrecke bereits in ein „V-Tal“ erweitert und urwaldähnlichen Charakter aufweist. An ihrem Ende tritt der Erdbach in einer Karstquelle wieder zu tage und hat auf seiner unterirdischen Wegstrecke eine Höhendifferenz von rund 120 Metern absolviert, für die er im günstigsten Falle 14 Stunden braucht. Immerhin ist es Forschern der örtlichen Gruppe gelungen, bereits bis zu 100 Meter in die Erdbach- Doline einzudringen, wie Fotos und Berichte im Erdbacher Museum belegen.

Unterwegs kamen wir noch an einem Stollen vorbei, der eine weitere Höhle erschließen sollte. Wir konnten ihm ein paar Meter folgen und die Karstspalte nach oben betrachten, aber Weiterklettern war wegen des Höhlenlehms nicht möglich. Im benachbarten alten Steinbruch kamen wir dafür aber wieder auf unsere Kosten, denn eine „angeschossene“ Höhle erlaubte tieferes Eindringen.

 

Zurück am Parkplatz bedankten wir uns zunächst bei Herrn Dr. Reitz für die Führung und konnten noch bis 14.40 Uhr das Museum besichtigen. Anschließend fuhren wir in die Nähe des Eingangs vom „Herbstlabyrinth“ und begannen um 15.00 Uhr mit 2 Führern und noch 4 weiteren Teilnehmern den Abstieg in die Unterwelt. Ausgerüstet mit UV-Lampe und Geigerzähler wurde die Befahrung zu einem einmaligen Erlebnis, an dem auch die beiden Führer durch ihre verständlichen Erläuterungen großen Anteil hatten. Durch die dimmbare LED-Beleuchtung und Kunststoff- Stege, auf denen sich die Besucher bewegen, hat die Höhle einen eigenartigen Charakter, der jeden in seinen Bann zieht. Völlig im Dunkeln verzauberte meine UV-Lampe wieder die Anwesenden durch Fluoreszenz und Phosphoreszenz der Tropfsteine und auch der Geigerzähler verstummte fast gänzlich. So konnte jeder, der meinen Artikel über den „Subterranen Sternenhimmel“ gelesen hatte, meine damaligen Eindrücke nachvollziehen. Wir durchwanderten eine Bachröhre, die Korrosion und Erosion verdeutlicht und gelangten an das untere Ende einer Doline, durch welche das Wasser des Erdbachs vor vielen Jahrtausenden in die Höhle gelangt war. Ein Basaltblock wurde mit eingeschwemmt und liegt nun am Besucherweg. Gegenüber der 8m hohen „Gardine“ fanden sich in einem Sinterbecken einige Springschwänze und als neueste wissenschaftliche Entdeckung gilt ein Block aus vulkanischem Tuff, der vom letzten Ausbruch des Laacher- See-Vulkans in der Osteifel stammt. Nun lässt sich über die Stärke des ausgeschiedenen Kalks auf dem Tuffstein auf die Geschwindigkeit der Versinterung in der Höhle und dadurch auf deren wahrscheinliches Alter schließen. Abschließend konnten die Besucher noch diverse Knochen anfassen, die in Kalk eingeschlossen worden waren und einige „Knöchelchen“, die auf einem Haufen lagen, belegten eindrucksvoll die gelegentlichen tierischen Besucher und deren trauriges Ende durch Verhungern.

 

124 Stufen später kamen wir wieder alle ans Tageslicht und bedankten uns herzlich bei unseren beiden Führern für die wundervollen Impressionen. In Breitscheid besuchten wir noch die Erdbach- Doline, die direkt an der Straße nach Erdbach liegt und offen zugänglich ist. Damit der Abstieg der Höhlenforscher komfortabler erfolgen kann, steht mitten in der Doline eine Kanalröhre, durch die der Einstieg in die Doline ermöglicht wird. Dies heben wir uns für eine spätere Gelegenheit auf. Mittlerweile hatten wir schon 16.30 Uhr und so endete die Exkursion mit einem „Danke Schön“ von Herrn Waas an mich, da die Idee und der Kontakt nach Erdbach aus meinem letzten Herbsturlaub stammen. Und auch Florian war begeistert und so erschöpft, dass er auf dem Heimweg im Auto einschlief.

 

 

Harald Jeremi