Exkursion in die Pfalz

 

 

 

Am Freitag, den 18.06.2010, trafen sich 12 Mitglieder vom GWF in Enkenbach-Alsenborn auf dem Daubenborner Hof. Am Abend trafen wir dann unsere Exkursionsführer für die Pfalz, Wolf-Gerd Frey und Rüdiger Bungert. Sie erklärten uns sehr sachkundig wie die Exkursion ablaufen wird. Außerdem hatten Sie einen Lichtbildervortrag mitgebracht und zeigten uns Bilder von Mineralien aus dieser Region. Später hatten wir noch die Möglichkeit Mineralien aus der Pfalz zu kaufen und mit vielen Fachgesprächen und einem guten Wein ging der erste Abend zu Ende.

Am Samstag, nach einem guten Frühstück und herrlichem Sonnenschein machten wir uns auf den Weg nach Erfenbach um uns die Mineraliensammlung von Rüdiger Bungert anzuschauen. Der Hauptbestandteil der interessanten Sammlung sind Mineralien aus der Pfalz und dem Hunsrück. Nach der Besichtigung der Mineralien sind wir ein paar Kilometer weiter an den Hartsteinbruch von Kreimbach gefahren. Der heute noch in Betrieb befindliche Hartsteinbruch ging 1923 in Betrieb. Das vorkommende Gestein hat den Lokalnamen „Kuselit“. Aus diesem Bruch sind Prenith, Greenockit, Pektolith und weitere 42 Mineralien bekannt (siehe hierzu Lapis Heft 3/2010). Da nicht gesprengt wurde, fanden wir nur massive Hämatitstücke, Quarz X, und Calcit XX, diese in verschiedene Kristallformen.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es weiter zu einem weiteren Hartsteinbruch nach Dannenfeld. In diesem Bruch wird nur noch selten gesprengt und wir mussten uns mit den großen Gesteinsbrocken zufrieden geben, die noch von der letzten Sprengung herum lagen. An dieser Fundstelle gibt es Calcit, Dolomit, Charbasit und Kupferkies XX. An einer Stelle waren wir dann recht erfolgreich und fanden cognacfarbene Charbasit Kristalle. Diese Kristalle haben eine Größe bis 5 mm Kantenlänge.

Auf dem Weg aus dem Bruch beschlossen wir nach Imsbach ins Bergbaumuseum zu fahren. Zu dieser Zeit gab es dort eine Sonderausstellung mit dem Thema „Kristallene Schätze, schöne Mineralien aus aller Welt“. Am Abend wurden wieder bei einem guten Essen und einem guten Wein die Funde von diesem Tag besprochen und alle waren neugierig was uns der nächste Tag bringt.

Am frühen Sonntagmorgen, holte uns wieder Wolf-Gert Frey ab und unterwegs stieg dann Rüdiger Bungert zu, um gemeinsam zu einem Steinbruch nach Rammelsbach zu fahren. Bei diesem Bruch handelt es sich um einen Malaphyr-Bruch. Kurz hinter dem Eingang sahen wir schon größere Brocken Calcit-Gestein, welches wir uns auf dem Rückweg genauer ansehen wollten. Wir sind dann in den neuen Bruchabschnitt gelaufen. Das war zwar eine schöne Wanderung, aber in diesem Bruchteil haben wir leider nichts gefunden. Deshalb haben wir uns ziemlich schnell wieder auf den Rückweg zu den Calciten am Eingang begeben. An dieser Fundstelle haben wir größere Brocken zerschlagen und es kamen Calcit XX von 5 cm Länge zum Vorschein. Unsere zwei Exkursions-Führer hatten für diesen Bruch das bessere Werkzeug dabei, nämlich einen Vorschlaghammer und sehr stabile Eisenstangen. Damit ging das Zerlegen sehr einfach und schnell. Die zwei haben uns dann noch zwei Riesenstufen zum Autoabstellplatz getragen und nach kurzer Beratung mit allen Beteiligten wurde beschlossen, diese Stücke unter den Teilnehmern dieser Exkursion zu verlosen. Wie es der Zufall manchmal will, hatten meine Frau und ich an diesem Tag das Losglück und uns gehörten beide Stücke. Wir haben uns dann für einen Stein entschieden und das zweite Stück kam noch mal in die Verlosung. Diesmal hatte unser Vereinsmitglied Hans Rothfuß das richtige Los gezogen.

Nach einer kurzen Rast sind meine Frau und ich nach Hause gefahren, die anderen Teilnehmer fuhren dann noch zu einem weiteren Steinbruch nach Bledesbach. In diesem Bruch kann man laut Auskunft der beiden Führer Amethyst Kristalle finden.

 

Wir haben zuhause beim Reinigen der Stück feststellen müssen, dass das Schlagen mit dem Vorschlaghammer nicht so gut war. Die Kristalle waren durch die Schläge im Drusenraum gelöst und fallen jetzt heraus. Schade ! Denn es sind Calcitkristall-Doppelender mit einem Hämatitüberzug (Eisenrahm) dabei. Aber wie sagt man so schön: „Wie gewonnen, so zerronnen“. Trotzdem war es eine schöne Exkursion, an die wir gerne zurück denken.

 

Hans Günter Waas

 

 

 

 

Mineraliensammeln im Spessart

 

 

 

Am 08.08.2010 sind 9 Mitglieder vom GWF zu einer Exkursion in den Spessart gefahren. Wir wurden am Treffpunkt von unserem Exkursionsleiter Joachim Lorenz begrüßt, der uns dann nach einigen Informationen und Sicherheitsvorschriften zur ersten Fundstelle geführt hat. Hier konnten wir, allerdings bei strömenden Regen, ein paar Calcite finden. Bedingt durch das schlechte Wetter machten wir uns recht bald auf den Weg zur zweiten Fundstelle, die Autobahnbaustelle an der A3 in der Nähe von Waldaschaff. Man kann diese Baustelle von der A3 aus einsehen und wir bekamen manch erstaunten Blick aus den vorbeifahrenden Autos mit. Die Anfahrt zu dieser Fundstelle war für uns schon ein kleines Abenteuer. Durch den starken Regen und durch die Baufahrzeuge war die Baustelle eine große rote Schlammpiste, was überwiegend durch den Buntsandstein kommt. Ein Geländewagen und vor allen Dingen Gummistiefel wären von Nöten gewesen. Diese Fahrt erinnerte uns an den Steinbruch Rohdenhaus bei Wülfrath, da hatten wir ähnliche Verhältnisse vorgefunden. An dieser Fundstelle erklärte uns Herr Lorenz sehr anschaulich die verschiedenen Gesteine und die Gesteinsschichten. Wir konnten an dieser Stelle rote Granaten finden. Diese haben eine gerundete Kristallform, sind aber nicht sehr stabil. Sie fallen aus der Matrix oder zerfallen in sich.

Unsere Mittagspause haben wir in der Nähe vom Steinbruch Hartkoppe bei Sailauf gemacht. Hier kennt der Exkursionsleiter ein sehr gutes Gasthaus und für den Wirt war es kein Problem, dass wir mit verschmutzter und verschlammter Kleidung kamen. Gut gestärkt nach der Einkehr sind wir dann zu dem Steinbruch Hartkoppe gefahren. Am Eingang erklärte uns Herr Lorenz wieder sehr anschaulich die Geologie von diesem Bruch. Eine Einfahrt mit den Autos war nicht möglich, deshalb machten wir uns zu Fuß auf den 1km langen Weg zu untersten Sohle. Hier gab es bedingt durch die starken Regenfälle der letzten Zeit ein großes Wasserloch und wieder wären Gummistiefel von Nöten gewesen. An diesem Tag war hier das Sammlerglück gegen uns, lediglich mit ein paar Calcit-Stücken ging es den beschwerlichen Weg zurück zu den Autos.

Die für uns beste Fundstelle bei dieser Exkursion war der kleine Steinbruch der Firma Hufgard in der Nähe von Rottenberg. Dieser Steinbruch wird zur Zeit neu eingerichtet. Durch die momentan geringe Tiefe sind noch keine großen Funde zu machen. Wir konnte aber an diesem Tag eine größere Anzahl an Baryt und Calcit-Kristallen bis 2 cm Länge finden. Zu diesem Steinbruch ist noch eine Besonderheit zu bemerken. Der Bruch liegt direkt an einen 18-Loch-Golfplatz und es ist keine Seltenheit, dass man hier immer wieder Golfbälle findet.

Recht müde, naß und schmutzig, aber trotzdem zufrieden, machten wir uns gegen Abend auf den Heimweg. Auf der Autobahn wurde dann unsere Geduld durch einen Unfall verursachten Stau auf die Probe gestellt. Aber zum Schluß waren wir alle froh, dass jeder gut zuhause angekommen ist.

 

Hans Günter Waas

 

 

Exkursion Westerwald

 

Am 26.9.2010 trafen sich 7 (sieben!!) Vereinsmitglieder-drei mußten leider wegen Krankheit absagen - auf dem Parkplatz des Einkaufzentrum Hüter, in Wirges.

Ein kleines beschämendes Häuflein!

Herr Klein von VFMG war so freundlich unsere Exkursion zu führen und fachlich zu unterstützen.

So fuhren wir über Meudt nach Boden. Dort befindet sich die Waldersdorff`´sche

Tongruben u. Herz GmbH mit den Tongruben Esther und Anna, bei Meudt die Tongrube Stemmer. Wir waren im Steinbruch Boden, entstanden durch tertiären Vulkanismus. Dort wurde nach schwerem Gerät verlangt, mit einem kleinen Hämmerchen war nicht viel zu holen. Es lag meist nur großes Gestein herum, und

an den Steilwänden hingen die Felsbrocken gefährlich lose.

In den Hohlräumen des Gesteins (Vulkanite) konnte man hauptsächlich Natrolith,

Chabasit, Calcit und Augit finden. Es hieß: in den schwarzen Flecken des Gesteins ist Natrolith, in den weißen Flecken (poröses Restmagma) auch Titanit.

In den Randbereichen - also vom vulkanischen Gestein zum Ton der Tongruben,

wären Zirkone zu finden. Es handelt sich hierbei um eozänen Ton, der durch Einschwemmung hierher kam.

In dem Bodener Steinbruch ist ein kleiner Haufen mit Basaltgestein aus der Tongrube Stemmer. In den Hohlräumen befinden sich klare Chabasit- und Philippsit Kristalle bis ca. 3 mm

An einer Seite der gewaltigen Tongrube konnte man sehr gut die einzelnen Schichten des Vulkanausbruchs erkennen. Basalt und Tuffschichten wechseln sich ab. Eine dunkelrote Schicht dazwischen entstand durch Verziegelung des Tons durch heiß abgelagerten Basalt. Auch kleinere vertikale Basaltgänge sind zu erkennen. Ein heller Saum als Abschluß besteht aus sauren Bimsablagerungen der

Laacher- See- Eruption! Nach diesem interessanten Vortrag fuhren wir weiter zum Sengelberg bei Herschbach, wiederum durch tertiären Vulkanismus entstanden. Nach kurzem Aufstieg kamen wir zu einer Stelle mit verwitterten Basaltbrocken. Hier wurde der leicht poröse „Backofenstein „ gefördert. Man verwendete diesen zum Bau von Backöfen, da das Gestein lange die Hitze hält. Große Hornblende Kristalle sollten hier nur so herumliegen!

Dann ging es los!!-- Ohne Vorwarnung und Rücksicht auf kaputte Bandscheiben- immer steil höher hinauf, über rutschiges Moos, über einander liegendes totes Geäst, unter und zwischen Gebüsch hindurch.

Besonders die Damen des kleinen Trupps hatten mit dem Aufstieg zu kämpfen und standen zum Schluß ziemlich „einzeln stehend und kaputt“ (treffend von Hanne Waas) herum. Das Interesse an Mineralien hatte sehr nachgelassen!

Hier standen wir vor großen herumliegenden Basaltbrocken, in deren abgespaltenen Stücken es glitzerte und Mineralien zu finden waren.

Der Abstieg ging recht leichtfüßig auf anderen Wegen und der Strasse entlang zu den Autos von statten.

Entschädigt für diese Strapaze wurden wir am Steinbruch Kranstein bei Weltersburg. Dort wurde ein Teil des ehemaligen Basaltsteinbruchs als Geotop erhalten. Die Basaltsäulen laufen an einer Stelle pyramidenförmig zu und sehen aus wie ein umgekehrter Palmwedel. Ein wunderschönes Fleckchen zum erholen! Dann traten wir versöhnt die Heimreise an, vorher verabschiedeten wir uns von Herrn Klein mit einem Präsent.

 

Heide Baumgärtel