Besuch der Thüringer Mineralienfreunde

25.05.2007 – 28.05.2007

 

 

 

Nachdem wir schon mehrmals in Thüringen zu Exkursionen eingeladen waren, konnten es jetzt die Thüringer Mineralienfreunde dieses Jahr endlich einrichten, zu einem Gegenbesuch zu kommen. Nachdem wir in Thüringen immer sehr gut betreut wurden, haben wir versucht, ein paar Besonderheiten aus unserer Gegend vorzustellen. Dass uns der Wettergott zum Teil nicht so gut gesonnen war, sei dahingestellt. Aber nach den Aussagen der Mineralienfreunde Freunde aus Thüringen, war es ein rundum schönes Programm, welches von Kollegen vom GWF ausgedacht, vorgestellt und durchgeführt wurde. Wir, das waren Hannelore und Hans Günter Waas, Franz Höchster, Horst Bauer und Familie Syré, trafen uns am Freitag den 25.05.07 zur Begrüßung und zu einem gemeinsamen Abendessen in Neuhäusel im Thüringer Hof. Nach dem Essen brachten die Thüringer Mineralienfreunde zum Ausdruck, dass sie gerne unserer Einladung für ein gemeinsames Treffen gefolgt sind und mit Spannung auf die nächsten Tage warten, was unsere Gegend an Mineralien zu bieten hat. Als Dankeschön für die Einladung bekam Horst Bauer als Exkursionsleiter und der 1. Vorsitzende Hans Günter Waas für den GWF je einen Steiger aus dem Erzgebirge überreicht. Horst Bauer wird den Steiger in seine private Sammlung einbringen und den Steiger für den GWF wird der 1. Vorsitzende zu den Versammlungen des Vereins mitbringen. Später berichtete unser Exkursionsleiter von Fundstellen im Taunus. Sein Bericht wurde mit Dias über die im Taunus gefunden Mineralien sehr gut dargestellt. Nach einigen fachlichen und interessanten Gesprächen über die Probleme eines Mineraliensammlers haben wir uns für den nächsten Tag zum Mineraliensammeln im Kalksteinbruch in Steeden verabredet. Hier haben wir uns am Samstag, den 26.05.2007, morgens an den Abfüllsilos getroffen und sind dann gemeinsam in den neuen Bruch gefahren. Hier gab es genügend Klopfstellen, jeder konnte etwas finden und das Erfolgserlebnis war für unsere Kollegen aus Thüringen sehr groß. Das zu findende Hauptmineral in diesem Bruch sind Calcite, ausgebildet als Blätter und als Spitzen. Außerdem konnte man noch Dolomit XX finden. Die Calcite gibt es in der den Farben weiß, grau, gelb und sind zum Teil metallig überzogen. Nachdem wir den ganzen Vormittag bei strahlendem Sonnenschein im Bruch verbracht haben, ging es erst einmal für unseren Besuch zur Erholung zurück ins Hotel. Für den Abend hatte Familie Bauer in Singhofen den Garten zur Verfügung gestellt und hier konnten die aus Thüringen mitgebrachten „Thüringer Röster“ gegrillt werden. Die Kollegen aus Thüringen hatten an alles gedacht. Zu den „Original Thüringer“ gab es original Senf, Brötchen und Gurken. Doch bis zum Grillen war noch ein Kulturprogramm zu absolvieren. Gemeinsam mit Horst Bauer gingen wir in das Heimatmuseum von Singhofen. Hier konnte jeder in Erinnerungen schwelgen, denn manchen Topf und manches Gerät kannte man noch aus den Zeiten unserer Großeltern. Außerdem gibt es in diesem Museum eine Mineraliensammlung, die von Horst Bauer zusammengestellt wurde. Diese Sammlung ist nach folgenden Sammelpunkten aufgebaut: Taunus, Westerwald, Hunsrück, Schwarzwald, Afrika, Amerika und speziell Grube Clara. Außer den Mineralien gibt es noch Utensilien aus dem Bergwerk, wie z.B. Grubenleuchten und Bohrstangen von Presslufthämmern zu sehen. Unsere Mineralienfreunde waren sich einig, der Besuch im Heimatmuseum von Singhofen hat sich wirklich gelohnt. Beim Grillen und gemütlichen Beisammensein wurde der Tag noch einmal Revue passieren lassen. Leider wurden wir auf der Rückfahrt zum Hotel von einem Unwetter überrascht, so dass die Fahrt sehr anstrengend wurde. Aber zum Glück ist uns allen nichts passiert, jeder kam gut an und wir konnten uns auf den Sonntag freuen. Für den Sonntag 27.05. stand die Halde der Grube Friedrichssegen auf dem Plan. An diesem Tag zeigte sich das Wetter von seiner schlechten Seite. Während der gesamten Zeit der Mineraliensuche hat es ständig geregnet. Wie an den Tagen zuvor waren von unserem Verein wieder Franz Höchster, Horst Bauer, Hannelore und Hans Günter Waas und Familie Syré anwesend. Außerdem kamen noch zur Unterstützung Frau Baumgärtel mit Mann. Auch sie haben sich aktiv an der Suche beteiligt. Das Wetter war nicht sehr gemütlich, so wurde entscheiden, nach Bad Ems in das Bergbaumuseum zu fahren. Dieses Museum ist zwar klein, aber mit Liebe zum Detail eingerichtet. Nach einer Kaffeepause in Bad Ems und einem Abstecher im Hotel, fuhren die Thüringer Mineralienfreunde unter Anleitung von Franz Höchster nach Arenberg zur Wallfahrtskirche „Roter Hahn“. Diese Kirche wurde vor vielen Jahren mit Steinen aus der ganzen Gegend gebaut. Unter anderem wurde Schlacke aus der Verhüttung von Eisenerz in Bendorf verwendet. Der Pfingstmontag wurde auf Wunsch der Thüringer Kollegen zu einem so genannten Kulturtag. Es wurde der Loreleyfelsen besucht und dann ging es über Assmannshausen weiter zum Niederwalddenkmal. Aber auch hier regnete es ununterbrochen, so dass eine Fahrt mit der Gondelbahn nach Rüdesheim dem Wetter zum Opfer fiel. Wir haben dann die berühmte „Drosselgasse“ und Rüdesheim mit Regenschirm besichtigt. Nach dem Besuch in Rüdesheim hatten wir dann dank unseres Vereinsmitglieds Dietrich Mayer die Gelegenheit, den Freunden aus Thüringen noch etwas besonders zu bieten. Wir konnten gemeinsam die beachtliche Achat- und Mineraliensammlung von Dietrich Mayer besichtigen. Die Thüringer Mineralienfreunde und auch wir waren begeistert und fast schon überwältigt von der Vielfalt und Farbenpracht der ausgestellten Stücke. Aber nicht nur, dass wir uns die Ausstellung ansehen konnten, wir wurden auch noch ausgezeichnet im Hause Mayer bewirtet. Nach dem Besuch bei Dietrich Mayer haben sich die Thüringer Freunde auf den Heimweg begeben. Beim Abschied wurde noch einmal bekundet, dass die diesjährige Pfingstausfahrt trotz der Wetterkapriolen sehr schön war und sie in guter Erinnerung bleiben wird. Auch uns hat dieses Wochenende mit den Freunden aus Thüringen sehr viel Freude bereitet und wir hoffen, dass wir uns wieder mal treffen können. Besonderen Dank für Betreuung und Unterstützung gilt Familie Bauer, Franz Höchster, Familie Mayer, sowie an die Mitglieder vom GWF die mit beim Mineraliensuchen waren.

 

Hans Günter Waas

 

 

 

Exkursion ins Sauerland

 

 

 

Für den 06.06.2007 war die Anreise ins Sauerland geplant und die Teilnehmer dieser Exkursion trafen sich am Abend in Warstein im Hotel zu einem gemeinsamen Abendessen. Als ortskundiger Führer für die nächsten Tage konnte Peter Flechsig engagiert werden. Er hat uns an diesem Abend erst einmal Mineralien aus den umliegenden Kalkbrüchen gezeigt und uns dabei etwas über die Geologie dieser Gegend erzählt. Seine Ausführungen und das Anschauungsmaterial waren sehr interessant und wir waren alle sehr gespannt, was wir in den nächsten Tagen finden werden. Wir haben uns mit Peter am nächsten Morgen um 09:30 Uhr vor dem Hotel verabredet und wir sind im Convoy zu unserem ersten Bruch gefahren. An diesem Morgen ging es zum Steinbruch Hohen Liet (ein Steinbruch der Firma Riss). Nachdem die Autos abgestellt waren, sind wir bepackt mit unserem Werkzeug unter Leitung von Peter zu der ersten Fundstelle gelaufen. Als erstes ereichten wir eine Stelle für Gelbeisen. Die Mineralien die wir hier finden konnten, waren Hämatit xx, Calcit xx, und Quarze xx die sogar ein Phantom hatten. Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter durch den Steinbruch. Wir kamen zu einem Vorbereitungsplatz für den Steinbrecher. Hier wird aus den gebrochenen Steinen Schotter hergestellt. Gefunden haben wir unter Anleitung von Peter einzelne Malachit xx gefunden. Laut unserem Gruppenführer waren diese aber nicht groß genug und er führte uns an eine weitere Stelle. Hier haben wir dann wirklich Malachit xx in einer Größe von ca. 10 mm mitnehmen können. Außerdem gab es noch Calcite xx mit Quarzen xx zu finden. Nachdem wir unsere Funde verpackt hatten, ging es zu dem nächsten Bruch, und zwar zum Bruch Elisabeth. Aber die Fundmöglichkeiten waren sehr gering. Es konnten lediglich eine paar Eisenkiesel gefunden werden. Auf der Rückfahrt zum Hotel bestand noch die Gelegenheit, den Geopfad zu besichten. Einige Mineralienfreunde haben diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.

 

Für den Freitag standen die Steinbrüche Hillenberg und Kallenhardt auf dem Plan. Da in den Brüchen an diesem Tag noch gearbeitet wurde, brachte uns Peter an Stellen an denen wir ohne Gefahr und ungestört suchen konnten. In dem Steinbruch Hillenberg gab es Doppelender von Quarzen die in einem bestimmten Lehmboden zu finden waren. Die Größe ist mit 3,5 cm Länge und 3,0 cm Dicke recht beachtlich. Die Farben dieser Mineralien sind weiß-rot und gräulich mit Mangan darunter. Es gab auch schwarze Quarze xx, dieser aber nur in Millimetergröße. Am Nachmittag ging es nach Kalkenhardt. In diesem Bruch gibt es Doppelender Quarz xx bis zu einer Länge 1,5 cm Länge. Da die Kristalle eingewachsen waren musste man beim Bearbeiten sehr gut aufpassen. Denn bei einem ungünstigen Schlag springen die Kristalle aus der Matrix. Die Calcite gab es in gelb und weiß und hatten eine Länge von bis zu 2,0 cm. Die Kristallform gibt es als Kegel und als Würfel. Aber auch Fossilien konnte man in diesem Bruch finden und mancher Mineralienfreund hat sich das eine oder andere Stück für seinen Garten mitgenommen.

 

Am Samstag zeigt sich das Wetter erst einmal von seiner besten Seite. Für diesen Tag war der Bruch in Holzen geplant. Der Nachteil an diesem Bruch ist aber, dass keine Möglichkeit besteht mit dem Auto in den Bruch zu fahren und man große Strecken zu Fuß zurücklegen muß. Also wurde der Vorschlag von Peter angenommen und wir sind nach Brilon gefahren. Peter sprach mit dem Bruchleiter und wir konnten mit den Autos bis zur Fundstelle fahren. Hier gab es Calcite xx in Clacit eingewachsen zu finden. Es war sehr schwierig die Fundstücke zu bearbeiten. Ein falscher Schlag und alles ist zerbrochen. Aber es war schon möglich einzelnen Kristallspitzen mitzunehmen. In diesem Bruch gab es auch noch Fossilien, Korallen und Seelilien zu finden. Nach ca. 2 Stunden gab es ein kräftiges aber kurzes Gewitter, was uns aber nicht davon abhalten konnte, die Sucherei nach einer Pause fortzusetzen. Aber ab diesem Zeitpunkt war uns das Wetter nicht mehr gut gesonnen und bis auf ein paar unermüdlichen Mineralienfreunde machten wir auf den Heimweg. Auf der Rückfahrt fuhren noch einige Exkursionsteilnehmer zur Bilssteinhöhle. Diese Höhle ist eine Spaltenhöhle mit Tropfsteinen. Schade war es, dass viele Tropfsteine beschädigt waren und wir den Besuch dieser Höhle nicht empfehlen möchten. Nach dem Besuch der Bilsteinhöhle trafen wir wieder unseren Exkursionsleiter Peter. Er erzählte uns, dass bei seiner Ausfahrt aus dem Bruch ein Teil vom Berg abgegangen ist und er mit seinen Kollegen erst einen Weg freischaufeln musste um zum Ausgang zu kommen. Bei Kaffee und Kuchen unterhielten wir uns mit Peter noch eine ganze Weile um noch einige fachliche Gespräch zu führen. Wir waren alle der Meinung, dass es eine sehr schöne Exkursion mit vielen netten Erlebnissen und sehr schönen Funden war. Diese Tage im Sauerland wurden von unserem Mineralienfreund Horst Bauer geplant und organisiert. Leider konnte er persönlich an dieser Ausfahrt nicht teilnehmen, aber alle Mitfahrer möchten sich bei ihm für die Organisation und die damit verbundene Arbeit recht herzlich bedanken.

 

Hans Günter Waas