Goldwaschen im Rhein
In einem der letzten Förderkörbe wurde auf eine Veranstaltung mit dem Thema „Goldwaschen am Rhein“ hingewiesen. Gold im Rhein??? Wir konnten uns nicht viel darunter vorstellen. Neugierig geworden, haben sich meine Frau und ich bei der Naturforschende Gesellschaft Mainz angemeldet, um an dieser Exkursion teilzunehmen. Bei nicht so günstigem Wetter trafen sich in Oppenheim 8 Personen, die es wie wir wissen wollten. Erst erklärte uns Herr Diplomgeologe Georg Meyer sehr ausführlich wo das Gold herkommt, wie es bis nach Oppenheim gelangt und was man alles aus Gold herstellen kann. Gemeinsam gingen wir dann bepackt mit einem Wasserbottich, Waschpfannen, Trichter, Schaufeln und Sieben an den Rhein. Hier wurde uns dann die Technik des Goldwaschens erklärt und dann konnte es losgehen. Der Leiter der Exkursion zeigte uns die Stellen, wo das Gold zu finden ist. Wir haben dann den Sand gesiebt um den grobkörnigen Kies auszusortieren. Den gelben (Quarz), roten (Granat) und schwarzen (Magnetit) Sand haben wir dann im Rhein gewaschen. Übrig bleiben durfte nur der Magnetit-Sand – hier findet man das Gold. Ganz so einfach ist die Methode nicht und wir benötigten schon die Hilfestellung des Fachmannes und einige Übung um Erfolg zu haben. Aber dann hatte doch jeder sein persönliches Erfolgserlebnis und kleine gelbe Punkte in seiner Waschpfanne gefunden. Diese Goldflitter sind ca. 0,1 mm bis 0,3 mm groß. Mit einer Pipette wurden dann Flitter für Flitter aus dem schwarzen Magnetit-Sand abgesaugt um sie in einem Gläschen, welches ursprünglich für Rumaroma diente, zu verpacken. Diese Methode ist recht mühsam, wenn man bedenkt, dass erst bei 22.000 Flitter das kleine Fläschchen halb voll ist. Das heutige Goldwaschen macht nicht reich, dafür hat es jedem viel Spaß gemacht, denn nicht jeder kann seinen Freunden echtes Gold aus dem Rhein vorzeigen.
Hans Günter Waas